Max Schüler Aeroplan-Fabrik, Berlin
Max Schüler hatte in Chemnitz einen Eindecker gebaut und dazu einen Motor konstruiert. Damit kam er 1909 nach Johannisthal, richtete eine Flugzeugbauwerkstatt ein und nannte sie kühn << Max Schüler Aeroplan-Fabrik>>, begann hier auch sogleich mit dem Bau eines Doppeldeckers – der sich aber als fluguntauglich erwies.
Nach diesem Mißerfolg wollte er es noch einmal mit einem Eindecker versuchen, besaß aber kein Geld mehr. Er suchte Unterstützung und fand sie bei Wolfgang Harlan. Dieser finanzierte den Schüler-Eindecker mit einem Rückzahlungstermin und der vereinbarten Auflage , bei eventueller nicht termingemäßer Rückzahlung anstelle des Geldes das Flugzeug zu übergeben. Was auch geschah. Die kleine Werkstatt Schühlers mit dem großen Nahmen einer << Aeroplan-Fabrik >> war die erste in Johannisthal, die wegen Geldmangels aufgeben mußte.
Schüler blieb aber mit dem Johannisthaler Flugplatz in Verbindung, denn er unternahm dort in den folgenden Jahren mehrere erfolgreiche Rekordflüge und beteiligte sich an Flugveranstaltungen.
Harlan-Flugzeugwerke GmbH
Harlan, der ebenfalls einen Schuppen gemietet hatte und ihm, nicht minder unternehmungsfreudig als Max Schüler, den Namen << Harlan-Flugzeugwerke GmbH >> gab, übernahm im Jahre 1910 das halbfertige Schüler-Baumuster. Sein Chefkonstrukteur Karl Grulich verbesserte es, baute es fertig – und Harlan kam relativ groß damit heraus. Dieser Harlan-Eindecker wurde ein erfolgreiches Flugzeug. Grulich erflog damit am 29. Dezember 1910 seine Flugzeugführererlaubnis Nr.46. Bis zum Jahresende 1911 wurden mehrere Versionen dieses Musters gebaut und verkauft. Am Ende des Jahres 1913 hatten die Harlan-Werke noch drei Flugzeugschuppen, aber im Frühjahr 1914 war Harlan finanziell in der Sackgasse. Er verkaufte sein Unternehmen.
Bussard-Flugzeug-Werke GmbH
Die << Bussard-Flugzeug-Werke GmbH >> ging Anfang des Jahres 1914 aus dem Verkauf der Reste der bereits vorgestellten << Harlan-Flugzeugwerke GmbH >> hervor hervor und hatte ihre kleine Werkstatt und Fliegerschule im Schuppen 4.
Aus einer Harlan-Taube, die konstruktiv verbessert wurde, entstand die Bussard-Pfeiltaube (Leichte Pfeilstellung der Tragflächen) mit einem 100-PS-Daimler-Motor. Außerdem wurde hier ein leichter Sporteindecker mit einem luftgekühlten 25-PS-Dreizylinder-Motor gebaut, der im Jahre 1914 in Johannisthal noch flog, bevor die Bussard-Werkstatt im Sommer 1914 stillgelegt wurde.